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Happy Birthday, lads!

Die Frauen von Berbarath

20 Jahre nach der Ankunft.

Die raue Schönheit des Morgens täuschte darüber hinweg, dass diese Welt jeden Menschen bis aufs Äußerste forderte.
Die Hafenmole war so schwarz wie die Wellen, die ölig an den Beton schwappten. Sie lief an dieser Stelle als Rampe in einen tristen Kiesstrand aus. Das Wasser kroch in monotonen Schwüngen durch die kleinen Steine. Gischt versickerte mit einem leisen Knistern.
Am Ende der abschüssigen Fläche saß eine einsame Gestalt auf einer einzelnen Bank. Sie verfütterte Brot an drei scheue Vesilintus. Die Wasservögel ähnelten irdischen Pinguinen. Sie watschelten aufrecht und wurden so bis zu einem halben Meter groß. Auch war das feine Gefieder schwarz-weiß gefärbt, aber sie trugen keinen Frack. Ihre Zeichnung erinnerte an das fleckige Fellmuster schwarzbunter Rinder von der Erde. Die Evolution Berbaraths hatte den Tieren ihre Flügel geraubt. Sie besaßen stattdessen zwei Paare paddelartiger Flossen und liefen auf kurzen Stummelbeinen, die in breite krallenbewährte Schwimmflossen endeten.
„Na, komm. Trau dich!“
...

Smartphones sind Fluch und Segen.
Heute habe ich mich über den kleinen Quälgeist gefreut, hat er mich doch pflichtbewusst daran erinnert, dass mir genau heute vor drei Jahren der Paketdienst mein Romandebüt "Die Frauen von Berbarath" in die Hand drückte. Druckfrisch und zu meiner allergrößten Überraschung. Hatte mein Verlag sich doch von seiner allerbesten Seite gezeigt und mir ohne einen VÖ-Termin zu nennen unverhofft dieses (fast) Osterei ins Nest gelegt.

Ich weiß noch genau, wie ich mich damals gefühlt habe: überglücklich mein allererstes Buch in Händen zu halten - mit einem Knoten im Bauch, weil der Verlag mir ein ungutes gefühl bereitetet.
Das Gefühl ist heute noch so präsent, weil es sich seitdem nicht verändert hat.
Die Freude an dem Werk ist geblieben, weil ich damit inzwischen eine Menge Positives verbinde. Es hat Türen geöffnet und mich mit einigen Menschen in Verbindung gebracht, die ich sehr schätzen gelernt habe, die mich in meiner Autorenschaft enorm weitergebracht haben. Der Release hat einige tolle Ereignisse in Gang gebracht, die ich nicht mehr missen möchte.
Den Frust darüber, dass das Buch in wirklich professionellen Händen noch besser hätte werden können, spüre ich jedesmal, wenn ich es in die Hand nehme. Aber das kann man ja noch korrigieren, der Weg muss noch nicht zu Ende gegangen sein.
Die drei jahre sind wie im Fluge vergangen und sind voll von Eindrücken rund ums Schreiben. Eine tolle Zeit war es bis hier hin und ich freue mich auf die nächsten Jahre, die mir aus heutiger Sicht als Autor noch einiges versprechen. Zwei Romanprojekte sind in Arbeit und werden vielleicht zum nächsten Geburtstag von Berbarath schon veröffentlicht sein.

Jetzt aber erste einmal: Herzlichen Glückwunsch zum dritten Geburtstag, Mädels!
Vondra, die bis zuletzt ihre Pflicht erfüllt.
Liandra, die ihre Rache bekommt.
Katarine, die für das Erbe der Menschen von Berbarath alles aufs Spiel setzt.
Esmé, die lernen muss, wie brüchig Moralvorstellungen in einer lebensfeindlichen Welt sind.
Sharlain, die ihr Leben und ihre Überzeugungen aufgibt, für das einzige, das diesen Schritt rechtfertigt: wahre Liebe.

Wir werden uns wiedersehen.

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Frank Makowski
Die Frauen von Berbarath

Ein Science Fiction Roman
Herausgeber: Edition SOLAR-X - 2022
ISBN 978-3-94571-387-7
Paperback, eBook, 207 Seiten

Ein gigantisches Kolonistenschiff von der Erde hat den Planeten Berbarath erreicht, der sich zwar als bewohnbar erweist, doch nur unter schwierigsten Bedingungen. Es gibt keinen Rückweg oder Weiterflug, also müssen die Menschen mit ihrer neuen Welt zurechtkommen.
Am Schicksal von fünf Frauen zeichnet der Autor ein Bild von der nun folgenden Entwicklung der Kolonie über 780 Jahre. Sie finden ihre Bestimmung, ihren Platz in einer zunehmend raueren Welt, die ohne jede Verbindung zur Erde existieren oder untergehen muss.

 

Bezug über Verlag Edition SOLAR-X