„Microstories“, „Microfiction“, „Flash Fiction“ oder schön deutsch und auch am aussagekräftigsten: „Kürzestgeschichten“ – sind Begriffe für eine Spielform der Belletristik, der sich Autor Volker Dornemann fast schon mit Schöpfungswut widmet. Anders kann man das kaum bezeichnen, hat er mit den beiden Büchern Naniten 1 & 2 sage und schreibe 400 (!) Stories veröffentlicht. Und der dritte Band mit weiteren 200 Wortstreichen befindet sich aktuell in der Vorbereitung.
Mediensatire, Ökopessimismus, schwarzen Humor sind Schlagworte, die man im Internet zum Inhalt seiner Geschichtchen findet. Das Spektrum geht aber darüber hinaus. Man findet Rühriges, Albernes und eigentlich immer Inhalten, die zum Selberdenken einladen. All das bewegt sich gerne im Genreumfeld von Science Fiction, Fantasy und Horror, schließt aber Leserinnen und Leser, die sich dort weniger heimisch fühlen, keinesfalls aus. Denn: Wie bei einem guten Witz kommt es auf die Form und Idee der Story an, nicht auf das Genre.
Und da Dornemann bei der „Länge“ seiner Textes die anvisierten 500 Zeichen in der Regel unterbietet, ist so eine kleine Story mal eben schnell verputzt. Da passt der alte Slogan der berühmten Ü-Eier: „Spiel, Spaß, Spannung und was zum Naschen“. Nur ertappt man sich dann doch dabei, dass man die Finger nicht aus der Pralinenschachtel lassen kann, sprich: Die Bücher entwickeln sich immer wieder zu wahren Pageturnern.
Und damit gelingt dem umtriebigen Autoren, trotz der Häppchenform, dann doch etwas richtig Großes: echte Klasse!
Diese und viele andere Bücher von Volker Dornemann - der Mann ist auch begnadeter Illustrator und Cartoonist - findet ihr hier.